Angebotsorientierung und Nachfrageorietierung

Angebots- und nachfrageorientierte Wirtschaftskonzeption

Nachfrageorientiert und angebotsorientiert: Entstehung der beiden Theorien

Die nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik entstand nach der Weltwirtschaftskrise. Im Oktober 1929 gab es einen Kurssturz an der Wallstreet. Dadurch fielen weltweit Volkswirtschaften in Depressionen. Außer der Oberschicht verloren auch Großteile der Mittelschicht ihr Kapital an der Börse. Infolge von Warenstaus entließen Firmen ihre Arbeiter in Massen. Um 1930 gab es in Deutschland über 6 Millionen Arbeitslose, in den USA waren es 12 Millionen. Waren wurde nur dann produziert, wenn sie auch in Zukunft weiterverkauft werden konnten. Der übliche Wirtschaftskreislauf wurde durchbrochen: Nun war die Nachfrage wichtiger als das Angebot hinsichtlich des wirtschaftlichen Erfolgs. Nachfrage zeichnet sich dadurch aus, dass sie instabil ist. Die Konsumausgaben hängen vom Einkommen ab: je höher das Einkommen, desto mehr Geld wird ausgegeben.

Zwei konträre Konzeptionen

Laut Keynes gibt es jedoch einen Punkt an dem sich der Konsum nicht mehr proportional zum Einkommen verhält, das „psychologische Gesetz“, oder Phänomen der Sparneigung, bei dem ein Teil des Einkommens gespart wird. Durch Investitionen erhalten die Unternehmen die Möglichkeit zu produzieren. Ob eine Investition sich lohnt, hängt davon ab, wie strapazierbar das Kapital ist (man spricht von der Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals). Ist die Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals höher als ein Kredit samt Zins, so lohnt es sich für den Unternehmer diesen für seine Investition zu nehmen. Wären die Kosten für den Kredit höher als das Kapital, bliebe eine Investition aus. Allerdings unterscheidet sich der Unternehmer dann für eine Investition, wenn die Zukunftserwartungen positiv sind, nicht wenn er sich die Zinshöhe leisten kann. Um eine solche Weltwirtschaftskrise zu stoppen und wieder Arbeitsplätze zu schaffen, muss die gesamtwirtschaftliche Nachfrage steigen. Wenn die Nachfrage steigt, gibt es mehr Arbeit, mehr Produktion und mehr Einkommen. Durch höheres Einkommen steigen die Konsumausgaben, wodurch Produktion und Einkommen zusätzlich steigen. Außerdem gibt es noch die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik. Dabei ist besonders ein Grundsatz aus der klassischen nationalen Ökonomie wichtig: Der Markt soll möglichst ohne Einfluss des Staats auskommen. Dieser Grundsatz verlangt, dass als zentrales Steuerelement der Wirtschaft nicht mehr die Staatsnachfrage, sondern die Geldmenge fungieren soll. Man nennt ihn auch Monetarismus.

Angebotsorientierte Konzeption und nachfrageorientierte Konzeption auf den Punkt gebracht

Wichtig für die angebotsorientierte Konjunkturpolitik sind vor allem folgende Annahmen: Dass Angebotsstörung die Ursache für Wachstumsstörungen und unzureichende Investitionen schuld an Unterbeschäftigung seien. Im Gegensatz zur nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik sagt die angebotsorientierte aus, dass die Veränderung des Volkseinkommens und die damit verbundene wirtschaftliche Nachfrageveränderung von der Veränderung der sich im Umlauf befindlichen Geldmenge abhängen. Eine weitere Annahme ist, dass die wirtschaftliche Instabilität nicht von privater, sondern von staatlicher Seite herrühre. Um Wachstumsschwäche zu beseitigen, und damit Unterbeschäftigung zu reduzieren, sollten die Bedingungen des Angebot Sektors verbessert werden. Eine Produktion hat zur Folge, dass Einkommen geschaffen wird, Einkommen sorgt dafür, dass es Nachfrage gibt. Denn ohne Einkommen kann man nicht kaufen, bzw. kann man keine Nachfrage in den Markt hinein stellen. Investitionshemmnisse müssen beseitigt werden und die Produktion und Investitionen müssen rentabel sein, sie müssen sich also lohnen. Da insbesondere das Verhältnis von Preiskosten wichtig ist, da es verantwortlich für die Preise unter Wettbewerbsbedingungen ist, müssen die Kosten, also die Lohnkosten, oder auch die Lohnstückkosten, in einem angemessenen Verhältnis zueinanderstehen. Steuerung dieser Phänomene sollten allerdings über die Geldpolitik erfolgen, und nicht über die staatliche Fiskalpolitik. Um eine ausreichende Liquidität, also ei einen ausreichend funktionierenden Geldfluss und ein angemessenes Geld Depot sicherzustellen, muss andererseits auch Geldwertstabilität erfolgen, so muss nun die Geldmengenpolitik an Wachstumspotential der Wirtschaft orientiert sein. Als letztes ist hierzu sagen, dass die Forderung nach einer Geldmengenkontrolle in enger Beziehung zur Forderung nach flexiblen Wechselkursen steht, da sie durch die Gefahr von importierten Inflation betroffen ist.