Homologie, Analogie

Allgemeines: Homologie und Analogie

Begriffe zu Homologie und Analogie

Kriterien für Homologie und Gründe für Analogie

Divergenz und Konvergenz

Homologie und Analogie

Homologie und Analogie

Homologie

Es handelt sich um Homologie, wenn verschiedene Tierarten (oder allgemeiner: Arten) von einem gemeinsamen Vorfahren bestimmte Merkmale geerbt haben. Sie besitzen den gleichen „Grundbauplan“ bzw. Prinzipien des Körperbaus oder der Funktion von Organen, obwohl es verschiedene Arten sind.

 

Homologie

Kurz gesagt: Homologie ist Ähnlichkeit von Merkmalen aufgrund gemeinsamer Abstammung (Vorfahren). Homologe Organe sind Organe, welche aufgrund gemeinsamer Abstammung ähnlich sind und somit einen gemeinsamen Vorfahren aufweisen. Über Millionen von Jahren haben sie sich von einer Ausgangsform auseinanderentwickelt. Man spricht auch von der divergenten Entwicklung oder divergenten Evolution.

Divergenz ist das Auseinanderentwickeln homologer Organe aufgrund unterschiedlicher Lebensbedingungen.

Analogie

Analogie bedeutet, dass die Ähnlichkeit von Merkmalen nicht auf eine nahe Verwandtschaft, sondern auf eine über viele Generationen erfolgte Anpassung an ähnliche Lebensbedingungen zurückzuführen sind.

Kurz gesagt ist Analogie die Ähnlichkeit von Merkmalen aufgund ähnlicher Angepasstheit.

Analoge Organe sind Organe, die sich aufgrund von ähnlichen Umweltbedingungen entwickelt haben und sich in ihrer Funktion gleichen, jedoch keinen gemeinsamen Vorfahren besitzen. Die Lebewesen waren früher verschieden und haben sich über die vielen Jahre und Generationen angenähert. Es handelt sich um eine konvergente Entwicklung oder konvergente Evolution.Analogie

Konvergenz ist das voneinander unabhängige Enwickeln bestimmter Merkmale, also die Entwicklung analoger Merkmale.

Für Analogie und Homologie gibt es Gründe:

Analogie, Konvergenz:

Gründe für die Konvergenz können entweder das Leben in der gleichen ökologischen Nische sein, aber auch, dass sich beide Lebewesen beziehungsweise beide Arten unter den gleichen Bedingungen anpassen müssen und denselben Selektrionsfaktoren bzw. demselben Selektionsdruck ausgesetzt sind. Außerdem sind wichtige Organe wie das Herz oder ein Verdauungssystem elementar wichtig und erfüllen unabhängig von eventueller Verwandtschaft dieselbe Aufgabe.

Beispiele für Ähnlichkeit ohne Verwandtschaft, Analogie können beispielsweise das Känguru und der Grashüpfer sein. Das Sprungbein vom Känguru ist analog zum Sprungbein des Grashüpfers, doch sie sind in keinster Weise verwandt. Oder haben die Maulwurfsgrille und der Maulwurf nichts miteinander zu tun, ihre Vorderbeine sind aber analog zueinander.

Kriterien für Homologe Organe:

Es wird unterschieden zwischen dem Kriterium der Lage, dem der Kontinuität und dem der spezifischen Qualität.

Das Kriterium der Lage: 

Zwei Organe sind homolog, wenn sie im vergleichbaren Gefüge System die gleiche Lage haben. Für die Homologie von Vogelflügel und Maulwurfsfuß spricht unter anderem die vergleichbare Lage im Skelett beider Tiere und die Ausrichtung und Drehfähigkeit der Gelenke.

Kriterium der spezifischen Qualität:

Komplexe, aus vielen Einzelelementen aufgebaute Organe sind auch ohne Lagegleichheit homolog, wenn sie in vielen Einzeleinheiten gleich konzipiert bzw. aufgebaut sind. Mit diesem Kriterium lassen sich isolierte Organe, wie z.B. ein einzelner fossiler Knochen, identifizieren und homologisieren.

Kriterium der Kontinuität:

Auch einander unähnliche Organe sind homolog, wenn sie durch eine Reihe von Zwischenformen verbunden sind, die sich ihrerseits homologisieren lassen. Diese Zwischenformen können von lebenden oder fossilen Formen geliefert werden. Die Griffelbeine des Pferdes sind mit den Mittelhandknochen seiner auf mehreren Zehen laufenden Vorfahren zu homologisieren, weil fossile Zwischenformen die schrittweise Reduktion der Zehen erkennen lassen.

Zusammengefasst besagt das Kriterium der Lage: gleiche Lage im vergleichbaren Gefüge, das der spezifischen Qualität, dass Bestandteile wie Zähne + Schuppen gleich ausgebaut sind und das Kriterium der Kontinuität erfordert ein Bedenken der Zwischenformen, da Struktur durch Zwischenformen verknüpft sein kann.