Das zivilisatorische Hexagon

Das zivilisatorische Hexagon

Das zivilisatorische Hexagon am Beispiel Afghanistan

Das zivilisatorische Hexagon

(Kerncurriculum!!) Ganz, ganz, ganz wichtig für euer Abitur! Lernt folgendes auswendig: Gewaltmonopol, Rechtsstaatlichkeit, Demokratische Partizipation, Interdependenzen und Affektkontrolle, Konstruktive Konfliktkultur und Soziale Gerechtigkeit. Wenn euch das zu langweilig zum Lernen sein sollte, merkt es euch so:

Die Gewalt spielt Monopoli,
Und was macht die Partei?
Sie spielt Demokratie
Mit der Rechtsstaatlichkeit.
Kontrolliere deine Gefühle [das sind Affekte],
und diskutiere konstruktiv!
Denn Abhängigkeit zwischen den Stühlen [Abhängigkeit ist in etwa eine Interdependenz!],
ist gerecht, sozial und lieb.

Dieses Gedicht unterliegt übrigens dem Urheberrecht von Kia Kahawa, stellt also bitte nichts Doofes damit an oder gebt es als euer eigenes aus, ich möchte euch bei oberprima.com helfen und Bildung und Nachhilfe kostenlos und vereinfacht machen, also fallt mir bitte nicht in den Rücken, seid fair!

Wann ist ein Staat Gefährdung für den
globalen Frieden?

Ein Friedensforscher stellte das Modell des zivilisatorischen Hexagons auf, um die Bedingungen von Frieden zu analysieren. Wichtig ist es, bei Staaten immer im Auge zu behalten, dass Terrorismus und Instabilität der Staatsstruktur eine Gefährdung für den globalen Frieden sein können, da heutzutage, in der Zeit der „Neuen Kriege“, asymmetrische Kriegsführung geschieht und keine “ gerechten“ Konflikte oder Krisen ausgetragen und beendet werden. Besonders fragile Staaten sind gefährdet, eine Gefahr zu werden. Die Sicherheitsfunktionen, Wohlfahrtsfunktion und die Rechtsstaatsfunktion muss gegeben sein, sonst handelt es sich um
schwache, versagende oder verfallende, oder gescheiterte Staaten. Der erste Punkt des zivilisatorischen Hexagons ist das Gewaltmonopol: wichtig für jeden Zivilisierungsprozess ist es, die Gewalt zu entprivatisieren, oder auch die Bildung eines legitimen und rechtlichen Gewaltmonopols, zu erreichen. Bricht das Gewaltmonopol zusammen, bekommen Bürger eine Chance, sich aufzurüsten und zu bewaffnen, Bürgerkriege können entstehen und die politische Stabilität,
welche möglicherweise nichteinmal gegeben ist, ist eine Gefährdung für den Staat, angrenzende Staaten, und möglicherweise für die gesamte Welt. Es ist außerdem wichtig, das Gewaltmonopol zu kontrollieren: Rechtsstaatlichkeit ist nun der zweite Punkt des zivilisatorischen Hexagons. Wenn das Gewaltmonopol nicht durch
Rechtsstaatlichkeit legitimiert wird, wäre das Gewaltmonopol nichts weiter als eine Diktatur. Neben der demokratischen Beteiligung, der demokratischen Partizipation, ist die Rechtsstaatlichkeit das wichtigste Organ, um einen Staat sich in Frieden entwickeln zu lassen. Politische Ordnungen, Normen und Richtlinien, sowie ein Strafsystem sind nicht nur erforderlich, sondern auch Grundlage und Grundrecht für ein sicheres Zusammenleben. Denn nur, wenn sich die
Bürger sicher fühlen, können Konflikte gelöst werden bzw. wird die Regelung und Konfliktvermeidung gewährleistet. Der dritte Punkt des zivilisatorischen Hexagons ist „Interdependenz und Affektkontrolle“: gesunde Abhängigkeiten innerhalb des Staates, eine funktionierende Infrastruktur, Gewaltverzicht, Toleranz und Kompromissbereitschaft sowie Kompromissfähigkeit sind Einstellungen, die die Autonomie eines Staates nach außen hin stärken und die Sicherheit innerhalb des Staates sichern. Der vierte Punkt ist, wie bereits erwähnt, die demokratische Beteiligung. Die Demokratie ist die Grundlage für alle funktionierenden Staaten, insbesondere der Staaten, die zuvor Krieg, Diktatur oder Terrorismus unterlagen.

Zwei Tugenden als Kriterien

Soziale Gerechtigkeit ist nicht nur eine Wunschvorstellung und ein Grundrecht, sondern ist sie unerlässlich, insbesondere für fragile Staaten. Wohlfahrt, die Sicherung der Lebensfähigkeit bzw. des Überlebens jedes einzelnen Bürgers und eine funktionierende Marktwirtschaft gehören zur sozialen Gerechtigkeit. Der sechste Punkt des Hexagons beschreibt die konstruktive, politische Konfliktkultur. Das Gewaltmonopol und die Rechtsstaatlichkeit müssen verankert werden, denn ohne diese bleiben beide ohne Grundlage, mit Problemsituationen umzugehen. Es geht nicht nur um die soziale Gerechtigkeit, sondern auch um ein Strafrecht,
welches funktionieren muss, eine Absicherung der Bürger, Arbeitnehmer und Arbeitgeber, sowie auch ein produktives auseinandersetzen mit Konflikten. Toleranz ist hierfür von allen Seiten aus erforderlich und es darf keine Terroristen oder antistaatlichen Vereinigungen und Akteure geben.

Anwendung des zivilisatorischen Hexagons

Im Politik-und Wirtschaftsunterricht der gymnasialen Oberstufe lernen die Schülerinnen und Schüler, das zivilisatorische Hexagon an Fallbeispiele anzuwenden. Am Beispiel Afghanistan ist gegeben, dass dort Terroristen ein Regime aufgebaut haben, und daher das Gewaltmonopol nicht gegeben ist. Durch
Drogenhandel gibt es keine rechtmäßigen Interdependenzen, keine gute Affektkontrolle und einer Art Anarchie. Verzweiflung durch fehlende soziale Gerechtigkeit und das Fehlen einer Demokratie, somit auch das Fehlen einer demokratischen Partizipation, sind Ausschlaggeber, um Afghanistan als fragilen oder versagenden Staat zu definieren. An ähnlichen Beispielen soll das Urteilen über Sicherheit und Kriegs- sowie Friedensursachen geübt und erlernt werden, wie auch das Ausdenken von Kompromissen und Kompromissfindungs-Szenarien.