Das magische Sechseck (Viereck)
Das magische Sechseck 1
Das magische Sechseck 2
Das magische Sechseck 3
Vom Viereck zum Sechseck
das magische Sechseck setzte sich ursprünglich aus dem magischen Viereck zusammen, es handelt sich also um vier wirtschaftspolitische Ziele der Bundesrepublik Deutschland. Zu diesen vier Zielen gehört der hohe Beschäftigungsstand, eine Vollbeschäftigung wird also wirtschaftspolitisch gesehen angestrebt. Diese Ecke des magischen vier Airbags bedeutet wirtschaftspolitisch betrachtet, dass das gesamtwirtschaftliche Produktionspotenzial zum Zweck der allgemeinen Güterversorgung ausgeschöpft werden soll, und das soziale Härten vermieden werden sollen, da diese infolge unfreiwilliger Arbeits-und Erwerbslosigkeit entstehen. Ein weiteres Ziel des magischen Vierecks ist die Preisniveaustabilität, oder auch die Geldwertstabilität. Das bedeutet wirtschaftspolitisch betrachtet eine Erleichterung der Erwartungsbildung der Wirtschaftssubjekte bezüglich der allgemeinen Preisentwicklung und die Förderung der Koordinationsfähigkeit des freien Preisbildungsmechanismus. Zwei weitere Punkte des magischen vier Eck sind das stetige und angemessene Wirtschaftswachstum. Ein stetiges Wirtschaftswachstum bedeutet eine Vermeidung oder Dämpfung der konjunkturellen Schwankungen von Wachstum und Beschäftigung. Der Konjunkturzyklus muss also unbedingt unter Kontrolle gebracht werden. Das angemessene Wirtschaftswachstum soll bedeuten, dass die Notwendigkeit eines ausreichenden Wachstums für die Errichtung eines hohen Beschäftigungsgrades in der Zukunft gegeben ist. Das außenwirtschaftliche Gleichgewicht ist der letzte Punkt des magischen Vierecks. Eine Erreichung der langfristigen ausgeglichene Zahlungsbilanz soll erreicht werden, und die Vermeidung eines dauerhaften netto-Abschlusses inländischer Ressourcen ins Ausland und die Vermeidung einer dauerhaft ansteigenden Nettoverschuldung des Inlands gegenüber dem Ausland ist wichtig. Das magische Viereck wird nun zu einem magischen Sechseck erweitert. Das magische Sechseck wird um die beiden Punkte erstens Umweltschutz und zweitens gerechte Einkommens-und Vermögensverteilung erweitert. 1994 wurde der Umweltschutz als allgemeines Staatsziel in das Grundgesetz aufgenommen, so dass eine umweltverträgliche Wirtschaftsentwicklung als weiteres Stabilitätsziel angesehen werden muss. Das Ziel einer gerechten Einkommens-und Vermögensverteilung zeigt, dass wirtschaftspolitische Ziele oft durch allgemeinere gesellschaftspolitische Werturteile bestimmt sind.
Ein wirtschaftspolitisches Modell mit vielen Konflikten
die im magischen Viereck oder im magischen Sechseck angestrebten wirtschaftspolitischen Ziele haben untereinander Beziehungen. Diese wirtschaftspolitischen Ziele der Bundesrepublik Deutschland weisen entweder eine Zielkomplementarität auf, oder eine Zielneutralität, oder Zielkonflikte. Von Ziel Komplementarität spricht man, wenn das verfolgen eines Ziels das erreichen eines weiteren ebenfalls fördert. Wenn die Wirtschaft angemessen und stetig wachsen kann, kann der Beschäftigungsstand auch immer weiter wachsen, und die Vollbeschäftigung, welche im magischen Sechseck angestrebt ist, kann näherungsweise erreicht werden. Die Zielneutralität ist gegeben, wenn Maßnahmen zur Realisierung eines Ziels ein anderes Ziel weder positiv noch negativ beeinflussen. Die Preisstabilität, oder auch die Geldwertstabilität, und der Umweltschutz (Ökologie), beeinflussen sich in keinster Weise positiv oder negativ. Das Problem ist allerdings der Zielkonflikt. Es existieren viele Zielkonflikte, und zwar dann, wenn die Verwirklichung eines Ziels die eines anderen behindert. Solche Gegensätze werden häufig bei den Zielbeziehungen zwischen dem angemessenen und stetigen Wirtschaftswachstum und dem Umweltschutz wahrgenommen. Je mehr die Wirtschaft wächst, je mehr Firmen es gibt, je mehr das uns verfügbaren Land innerhalb der Grenzen der Bundesrepublik Deutschland, für die Wirtschaft genutzt wird, je weniger Umweltschutz, ökologische Nachhaltigkeit und Tierschutz kann gewährleistet werden. Außerdem ist es schwer, einen hohen Beschäftigungsstand mit einer Geldwertstabilität oder auch mit dem stetigen und angemessenen Wirtschaftswachstum zu kombinieren. Je mehr Menschen Arbeit haben, also je mehr wir uns der Vollbeschäftigung nähern, je weniger Innovation Anreiz haben einzelne Unternehmen, Firmen oder Gewerbe. Wenn alle beschäftigt sind, es eine Vollbeschäftigung geben sollte, warum sollte dann die Wirtschaft wachsen?
Verknüpfung mit den Grundwerten
die vier wirtschaftspolitischen Ziele, die zu sechs wirtschaftspolitischen Ziele erweitert wurden, haben nicht nur Zielkonflikte untereinander, sie sind nämlich auch unerreichbar. Es ist nicht möglich, annähernd alle sechs Ziele zu erreichen. Deshalb wird es als magisches Sechseck bezeichnet. Die wirtschaftspolitischen Ziele basieren auf den gesellschaftlichen Grundwerten Freiheit, Sicherheit und Gerechtigkeit. Bei diesen existieren auf zwei Ebenen Konflikte: zum einen können zwei Grundwerte in einem Spannungsverhältnis zueinanderstehen, ebenso wie die Zielkonflikte des magischen sechs ex. Hier gibt es auch einen Konflikt zwischen Freiheit und Sicherheit, bzw. zwischen Freiheit und Gleichheit. Wir Menschen haben alle das Recht, gleich behandelt zu werden, doch haben wir auch das Recht, frei zu entscheiden. Schon hier gibt es den Konflikt zwischen Freiheit und Gleichheit, da die allgemeine Gerechtigkeit nicht ganz definierbar ist. Außerdem gibt es verschiedene Dimensionen von Gerechtigkeit, es gibt da ein Leistungsprinzip, ein Gleichheitsprinzip oder auch ein Bedarfsprinzip. Deshalb können sogar gegensätzliche politische Maßnahmen als gerecht oder auch als ungerecht verstanden werden. Allgemein ist es sehr schwer, subjektive Meinungen unter einen Hut zu bringen, und einen Ausgleich zwischen der Erreichung der wirtschaftspolitischen Zielen, welche das magische Sechseck bilden, zu schaffen.