Deutsche Sprache, schwere Sprache? Grammatikregeln im Vergleich
Sprachen lernen beginnt für schriftkundige Menschen zunächst mit dem Büffeln der Vokabeln. Spätestens im Grammatikunterricht beginnen verwirrende Versuche, die erlernten Worte richtig in einen Satz einzubauen. Dabei ist nicht nur die deutsche Grammatik eine Herausforderung.
Basics jeder Fremdsprache: Vokabeln lernen
Selbst ohne Lehrer ist es sprachbegabten Menschen möglich, sich den Wortschatz einer Fremdsprache im Selbststudium anzueignen. Im wahren Leben spricht jedoch niemand in Einzelwörtern. Ein häufiger Stolperstein ist die richtige grammatikalische Anwendung. Selbst echte Sprachtalente haben es manchmal schwer, die erlernten Vokabeln im Alltag eines Ziellandes so anzuwenden, dass sie von Muttersprachlern verstanden werden. Hürde Zwei ist die Antwort auf erste Fragen. Denn fast überall weltweit antworten die Einheimischen im Dialekt, der teilweise ordentlich von den Grundvokabeln und deren Aussprache abweicht.
Biegen und brechen: Stolperfalle Grammatik
Selbst deutsche Muttersprachler vertun sich regelmäßig im Unterricht oder schriftlichen Alltag, wenn es um Nomen, Artikel, Vier-Fälle-Deklinationen, Präpositionen oder Pronomen geht. Schüler lernen diese Begriffe bereits in der Grundschule kennen. Erwachsene stehen seit den mehrfachen Änderungen der Rechtschreibregeln oft ratlos, selbst vor einer Grußkarte. Dabei ändert sich durch die neue Groß- und Kleinschreibung, mehr oder wenige Buchstaben nichts an den Stammwörtern. Historisch betrachtet ist die heute gültige deutsche Grammatik der Versuch, schriftliche Verwirrungen zu beseitigen. Noch nach Erfindung des Buchdrucks gab es willkürliche Deklinationen der Schriftsteller, mit teilweise unterschiedlicher Anwendung pro Druckausgabe.
Sprachen begreifen: Bildliche Vorstellung vom sprachlichen Umgang
Interessanterweise erlernen viele Sprachtalente Sprachen mitsamt Grammatik besser, wenn sie einmal Urlaub mit Kontakt zu Muttersprachlern im Zielland hatten. Denn das menschliche Gehirn kann akustische Reize leichter aufnehmen und somit optischen Eindrücken mit geringer Fehlerquote besser zuordnen. Aus diesem Grund boomen Sprachschulen oder Auslandsjahre zum Sprachenlernen nach dem Prinzip Work & Travel. Mitten im Leben wird der Sinn von Wörtern, Sätzen und Sprüchen sofort klar. Im Schulunterricht gibt es für das bildliche Sprachenlernen Alltagsvideos aus dem Zielland, gesprochen von Muttersprachlern und erklärt von Pädagogen, die das Problem Lernen und Be-greifen kennen und lösen.
Fatale Sprachlerntücken: Lernen im Dialekt
Sprache im Dialekt birgt weltweit großes Potenzial für soziale, gesellschaftliche und sogar politische Missverständnisse. Andererseits macht die Regionalspracheihre jeweiligen Dialektsprachler erst liebenswert. Fremdsprachler sollten zunächst die Basics in der Hochsprache verstehen. Anschließend können sie sich mit diesem Grundwissen gut in ihrer neuen Wohnregion oder dem neuen Arbeitsumfeld mit zunächst einzelnen Dialektwörtern anpassen. Ein gutes deutsches Beispiel ist das südthüringische Dialektwort »Darnedabbla« (Turnschuhe). Selbst hochdeutsche Muttersprachler sind bei ähnlichen Begriffen wie »Gaggalesquötsch« (Kartoffelpresse) ratlos.
Begeisterung für eine Sprache: Am besten in der direkten Anwendung
Das Prinzip der Hand-Mund-Ohr-Kombination bewährt sich in renommierten Sprachschulen ebenso wie beim Direktkontakt mit Muttersprachlern. Denn wer damit geboren wird, wendet seine Sprache als selbstverständlich an. Reisende kennen den schnellen und humorvollen Lerneffekt gut vom Couchsurfing oder durch zufällige Treffen im Zielland mit Muttersprachlern, die kein Deutsch kennen, aber ihre eigene Sprache ihre Gedanken durch Machen und Zeigen vermitteln.
Fazit:
Deutsch scheint auf den ersten Blick als langsame und komplizierte Sprache. Mit Lernvideos wird die vermeintlich schwierige deutsche Grammatik besser verständlich. Durch Sprachenlernen im Dialekt entstehen sogar liebenswerte und humorvolle Situationen, die das Sprachverständnis augenblicklich verbessern.