Gesetz und Gebot
Allgemeines zu Gesetz und Gebot
Handlungen werden durch die Interessen, Werte, Ideale, Maximen und Normen bestimmt und reguliert. An diesen Richtlinien orientieren sich Personen (im Idealfall). Das befolgen von Regeln ist ein essenzieller Bestandteil unserer sozialen Praxis. Jeden Tag werden wir mit Normen und Regeln, Gesetze und Gebote, konfrontiert. Es handelt sich um Verkehrsregeln, Benimmregeln, technischer Anweisungen oder Sitte, Brauch und Tradition. Für Regeln dürfte es keine funktionalen äquivalente geben. Demnach können wir zwar einzelne Regeln ändern, aber nicht regeln insgesamt durch etwas anderes ersetzen. Unter einer Norm ist eine mehr oder weniger stark generalisierte Handlungsanweisung oder Vorschrift zu verstehen. Normen regulieren Handlungen und sind Gründe für Urteile, die über eigene oder über fremde Handlungen gefällt werden. In Normen sind allgemeine Situation Typen mitgedacht, in denen eine bestimmte Norm sich als einschlägig erweist. Die Norm setzt voraus, dass es einen zu erfüllenden Wert, oder eine zu erfüllende oder erreichende Tugend gibt, die durch die Norm gewährleistet werden soll. Die Norm, nicht stehlen zu sollen, oder auch zu wollen, setzt voraus, dass ein legitimes, persönliches Eigentum existieren darf.
Das Gesetz und das Gebot als Thema der Ethik
Tugenden sind Werte, die jeder erreichen möchte. Sie sind enthalten als Werte der Normen, welche in Gesetzen festgehalten werden sollten. Welche Problemfelder und Themen sich in Gesetzen verbunden haben, das ist nicht ganz klar. Im Prinzip soll die Verfassung festhalten, nach welchen Normen vier leben sollen. Besonders Immanuel Kant, er lebte von 1724-1804, behandelte die Frage: wie verhalten sich das eigene, autonom verantwortete Handeln des Menschen einerseits, das allgemeine Sittengesetz andererseits zueinander? Das staatliche Gesetz und die Ethik haben eine richtige Beziehung zueinander. In einer Grundwertedebatte der siebziger Jahre wurden sich Fragen gestellt, wie sich Recht und Moral zueinander verhalten, ob das recht sogar moralische Prinzipien schützen muss oder wie sich rechtliche Normen zu ethischen Normen unterscheiden oder ähneln. Recht und Gesetz dürfen keinesfalls losgelöst von ethischen Prinzipien sein. Das Recht bildet die Mitte zwischen Ethik und Politik. Untergesetz ist aber nicht nur das Ergebnis der staatlichen Setzung von Recht zu verstehen, vielmehr ist die Ethik selbst immer wieder in der Gestalt von Gesetzen oder Geboten entfaltet worden. Das zeigt sich unter anderem an den Zehn Geboten der Bibel. Die zehn Gebote gelten bis heute als Grundstock jeder Ethik. Wie finden sich im Alten Testament und sind aufgeteilt in zwei Tafeln. Die erste Tafel enthält religiöse Aussagen und die zweite Tafel enthält Aussagen, darüber, wie man richtig leben soll. Der Begriff des Gesetzes erhielt in der Geschichte der Ethik noch eine ganz anders gelagerte Ausprägung, als dieses in den soeben beschriebenen Ausformung von Gesetz oder Gebot der Fall war. Das zeigt die Ethik des Naturrechts oder Naturgesetzes. Jeder kennt Intuition, Instinkt und Naturgesetze. Hierdurch sollen dem Recht und der Ethik ein überzeitliches und unveränderliches, unbedingt geltendes Fundament verliehen werden. Es handelt sich unter anderem um die Menschenrechte als Beispiel. Sie gelten als naturrechtlich begründet. Sie werden, wenigstens theoretisch, weltweit als normierender Maßstab für Recht und Moral anerkannt.
Das Problem des Vernunftsbegriffs
es gibt verschiedene Ausformungen des Naturrechts. Sie nehmen aber alle auf die ethische Vernunft des Menschen Bezug. Diese gilt zum Teil sogar als verankert in der göttlichen Vernunft. So könnte man sagen, das Naturrecht würde zum Vernunftsrecht. Allerdings kann eine zu starke Betonung der Vernunft zu einem Vernunftsoptimismus verleiten. Eigentlich müssen doch auch die Schattenseiten und die dunklen Erfahrungen mit der menschlichen Vernunft betrachtet werden. Der Vernunft Begriff selbst stellt keineswegs eine Einheit dar, er ist eine facettenreiche Instanz, und besteht aus einer technischen, biologischen, religiösen, ethischen, fragenden oder individuell an Werten ausgerichteten Vernunft. Die Ethik wird benötigt eine vernünftige Argumentation. Auf diesem Prinzip beruht der Gedanke einer Vernunft Natur des Menschen. Auch Friedensgedanken, der „Instinkt“ für Verteilung und „angemessene Mittel“ gehören zum vernunftorientierten argumentieren oder beurteilen.